Elaine III

erstellt von Sebastian Schuster zuletzt verändert: 09.11.2014 19:13

Elaine betrat den Operationsraum. Ein Mitarbeiter im weißen Kittel war gerade damit beschäftigt den Pilotensessel zu desinfizieren. Sie hoffte, dass der strenge Geruch des Desinfektionsmittels verflogen war bevor sie sich auf den Sessel setzte. Michael kam auf sie zu. „Lass mich dich checken. Währenddessen, wiederhole mir bitte die Auftragsdetails. Elaine streckte ihm ihre Finger und Arme hin und rezitierte Michaels Worte aus dem Auftragsvideo. „Es handelt sich um eine Suchen und Vernichten Mission. Bei dem Ziel handelt es sich um eine männliche Person. Sie trägt voraussichtlich einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd. Bevor ich den finalen Rettungsschuß platziere ist die Identität der Zielperson von der Einsatzleitung zu bestätigen. Kollateralschäden sind zu vermeiden. Die Person wird vorraussichtlich…“ Michael war mit der Kontrolle fertig und stellte sich mit geradem Rücken vor Elaine auf. „Retinaprojektoren sind deaktiviert?“
Sie nickte: „In der Umkleide.“
„Fühlst Du Dich bereit für diesen Auftrag.“
„Bereit und vorbereitet.“
Elaine mussten bei diesen Worten unbewusst breit gegrinst haben, denn Michael lächelte sie wissend an. Sie hatte beim letzten Abteilungsbier etwas zulange davon erzählt, wie sehr sie sich auf das ersten Training unter Realbedingungen freute. Er nickte mit dem Kopf in Richtung Pilotensessel. „Spring rein. Ich werde Dich die ganze Zeit begleiten.“
Sie nickt und mit zwei großen Schritten ging sie zum Sessel hinüber. Der Mitarbeiter, der vorhin noch desinfiziert hatte, wies sie auf die Sensitivfläche hin. Sie hielt ihr Handgelenk dagegen und kurz darauf begann sich die Form des Sessels unter dem Geräusch zahlloser Servomotoren zu verändern. Nach wenigen Sekunden spiegele sie exakt Elaines Körperform wieder. Als der letzte Servo verstummte und an der Kopfstütze ein grünes Licht dreimal aufblitze, wies der weise Kittel mit einer Hand auf den Stuhl. Elaine hatte sich diesen Moment immer sehr feierlich vorgestellt. Letztendlich wirkte sie etwas unbeholfen, als sie über die dicke Verkleidung des Sitzes stieg, um in der Sitzschale Platz zu neben. Sie war dankbar um die Hand, die ihr der weiße Kittel reichte. In der Sitzposition angekommen fühlte sie sich, als hätte sie schon immer hier gesessen. Die Konturen des Sitzes passten sich perfekt an ihren Körper an. Instinktiv führte sie ihre Arme zu den Armauflagen mit den Verbindungsstücken.

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