Nora Bleach
Der Stadtteil hatte sich in den 40er Jahren als anhaltender Trendspot für Avantgard-Mode heraus gestellt. Nicht ganz unschuldig daran war Noras Liebe zu einem iranischen Malerlehrling, der in der Wellenkampstraße wohnte. Bei ihren Besuchen bei Ihrem Freund entdeckte sie, dass die deutsch-islamische Jugendsubkultur eine eigene Mode entwickelt hatte, die einerseits den islamischen Gesetzen gerecht wurde und dabei Freiraum für individuelle Entfaltung erlaubte. Sie begann diesen Trend in ihrem Modeblog zu beschreiben und bebildern. Durch Zufall erhielten ihre Abhandlungen internationale Aufmerksamkeit und stellte München in das Rampenlicht avantgardistischer Modeentwicklungen - zumindest für eine gewisse Zeit.
Nachdem der Wirbel um die islamische Streetfashion ihren Hype verloren hatte, verlor auch Nora ihren Ruhm. Sie ist immer noch als Szene-kennerin in der Modebranche bekannt, hat jedoch längst nicht mehr den einst großen Einfluss. Sie betreibt weiterhin ihren Blog und tritt gelegentlich als Person öffentlichen Interesses auf, wo immer Streetfashion das Thema ist. Die meiste Zeit verbringt sie auf den Straßen Münchens, besucht Clubs, Kneipen und öffentliche Treffpunkte, die einzelne Subkulturen für sich entdeckt haben. Sie hofft weiterhin, einen neuen Trend ausfindig zu machen wie einst die islamische Streetfashion.
Nora ist mit 1,64m relativ klein, ihre äußere Erscheinung ist sehr wechselhaft, da sie selbst stets den aktuellen Trends folgt. Sie orientiert sich aber weiterhin an islamischer Streetfashion: Sie trägt meistens eine Niqaq, eine Tschador oder zumindest Kopftuch, das je nach Strömung zerrissen ist, auffällige große Bandlogos ziert oder in grellen Farben gehalten ist, dazu meist geschlossene Schuhe und weite Stoffkleidung.
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