Eigentlich hatte er sie ins Freiraum führen wollen, aber irgendwie landeten sie doch in seiner kleinen, unordentlichen Wohnung und dort ziemlich bald in seinem ebenso kleinen und unordentlichen Bett. Er hatte sich in all den Jahren daran gewöhnen müssen, dass keine Zärtlichkeit der Welt den schmerzvollen Ausdruck aus ihren Augen verbannen konnte, und auch jetzt wurde er wieder daran erinnert. Mitunter schien sie sich an ihn zu klammern wie eine Ertrinkende an ein rettendes Floß, doch ohne den verzweifelten Lebenswillen, ohne die kompromisslose Leidenschaft, die einen im Angesicht des Todes überkommt. In dieser Hinsicht ähnelte sie mehr einer Schlafwandlerin, die nicht weiß, warum sie tut, was sie tut; ja vielleicht nicht einmal weiß, dass sie es tut.
Später, als sie eine Weile schweigend nebeneinander gelegen hatten, drehte sie sich zu ihm und sah ihn an. Ihr Blick gab ihm einen Stich ins Herz. Woher kam diese unendliche Traurigkeit? Er hatte es nie herausgefunden, und er war auch gar nicht sicher, ob er es wollte.
"Andrew?"
"Hmm?"
"Was, denkst Du, zählt wirklich? Was macht einen Unterschied?"
Andrew dachte sehr lange nach.
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